Hubtisch | Scherenhubtisch

Ein Hubtisch bzw. Scherenhubtisch ist eine höhenverstellbare Plattform, mit der Lasten – z.B. Bauteile, Paletten oder Maschinenteile – zwischen unterschiedlichen Ebenen angehoben und abgesenkt werden, um ergonomisches Arbeiten und effiziente Materialflüsse zu ermöglichen. Hubtische zählen zu den vielseitigen Lastaufnahmemitteln und werden zum Beladen, Entladen, Positionieren oder Kommissionieren eingesetzt, wenn Lasten häufig auf wechselnde Arbeitshöhen gebracht werden müssen.

Aufbau:

Technisch besteht ein Hubtisch typischerweise aus einem Grundrahmen, einer Tragplattform, einem Hubmechanismus (bei Scherenhubtischen eine oder mehrere Scherenpakete), einem Antriebssystem (meist hydraulisch, seltener elektrisch oder mechanisch) sowie Steuerungs- und Sicherheitseinrichtungen.

Funktionsweise:​

Bei einem Scherenhubtisch wird die Plattform über eine oder mehrere Scherenpakete bewegt, die von Hydraulikzylindern ein- und ausgefahren werden. Durch dieses Aufrichten bzw. Zusammenklappen der Scheren ändert sich die Höhe der Plattform, sodass definierte Hubhöhen bei der jeweils ausgelegten Tragfähigkeit erreicht werden. Sicherheitseinrichtungen wie Not‑Aus, Sicherheitskontaktleisten, Ventile gegen Druck- oder Rohrbruch, Wartungsstützen und gegebenenfalls Geländer oder Unterlaufschutz stellen sicher, dass Lasten kontrolliert bewegt werden und Personen geschützt sind – entsprechend den Anforderungen der Hubtischnorm EN 1570‑1 und der Maschinenrichtlinie.

Hubtische lassen sich grob in stationäre, und mobile Ausführungen einteilen, je nach Einsatzbereich und Anforderungen an Tragkraft, Hubhöhe und Flexibilität. Stationäre Hubtische werden fest installiert und dienen vor allem als ergonomische Arbeitstische, Anlagenhubtische in Fertigungsstraßen oder Verladehubtische an Rampen, während mobile Hubtische und Hubtischwagen Lasten flexibel an unterschiedlichen Arbeitsplätzen heben und bereitstellen.​

Zu den wichtigsten Bauformen gehören Scherenhubtische mit Einfachscheren, Doppelscheren oder Dreifachschere für unterschiedliche Hubhöhen, Flach-Scherenhubtische mit besonders niedriger Bauhöhe für das Heben ohne Grubeneinbau, Handlings-Hubtische für ergonomisches Arbeiten, Anlagenhubtische zum Überbrücken von Höhenunterschieden in Produktionslinien sowie Verladehubtische, die mit Flurförderzeugen befahrbar sind und den Niveauausgleich zu Fahrzeugen herstellen. Je nach Modell stehen unterschiedliche Tragfähigkeiten, Hubhöhen und Plattformabmessungen zur Verfügung. Ergänzend gibt es mobile Hubtische, Scherenhubtischwagen, U-Form Hubtische für das komfortable Beladen mit einen Hubwagen sowie spezielle Ausführungen aus Edelstahl oder mit erhöhtem Korrosionsschutz für industrielle Umgebungen mit besonderen Hygiene- oder Witterungsanforderungen.

Ja, Verladehubtische der Baureihen PL und PLX sind für den Einsatz im Umschlagbereich ausgelegt und können an Rampen oder im Außenbereich eingesetzt werden. Beim Einbau müssen jedoch einige Aspekte beachtet werden, wie zum Beispiel eine Grubenentwässerung.

Zu den grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen gehören Not‑Aus, Totmannsteuerung, Überlast‑ und Rohrbruchschutz, Sicherheitskontaktleisten, Wartungsstützen sowie Unterlaufschutz, damit Personen vor Quetsch- und Scherstellen geschützt werden. Zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen wie Geländer, Abrollsicherungen oder Tore sind immer dann erforderlich, wenn Personen sich auf der Hubtischplattform aufhalten oder wenn an angrenzenden Verkehrswegen Absturzgefahr besteht; in diesen Fällen verlangen Normen wie EN 1570‑1 und andere Vorgaben geeignete Absturzsicherungen mit definierten Geländerhöhen, Zutrittskontrollen und ggf. geschlossene Verkleidungen der Scherenmechanik.

Scherenhubtische bieten eine Reihe von Vorteilen für industrielle Anwendungen und die innerbetriebliche Logistik:​

• Ergonomisches Arbeiten durch stufenlos einstellbare Arbeitshöhen und geringere körperliche Belastung.​
• Stabile Arbeitsfläche zum sicheren Positionieren, Bearbeiten und Kommissionieren von Lasten.​
• Vielseitige Einsatzmöglichkeiten als stationäre Hubtische, Anlagenhubtische, Verladehubtische oder mobile Hubtischwagen – je nach Modell.​
• Hohe Flexibilität durch umfangreiche Optionen wie Rollenbahnen, Dreh- und Schwenkplatten, Geländer, Unterlaufschutz oder spezielle Steuerungen.​
• Wartungsarme Konstruktion und robuste Auslegung für lange Lebensdauer im industriellen Dauerbetrieb.​
• Verbesserte Effizienz und Sicherheit bei der Materialhandhabung, da das Heben schwerer Lasten kontrolliert, ergonomisch und sicher ausgeführt werden kann.

Zu den Nachteilen zählen bei stationären Scherenhubtischen insbesondere:​

• Platzbedarf für Plattform und gegebenenfalls Grube.​
• Fehlende Verfahrbarkeit im Vergleich zu mobilen Hubtischen oder Flurförderzeugen.​
• Höhere Investitionskosten – insbesondere bei hohen Tragfähigkeiten, großen Plattformen oder umfangreicher Sonderausstattung – im Vergleich zu einfachen Flurförderzeugen oder Hubwagen.

Die Bedienung eines Hubtisches erfolgt in der Regel über Bedienstellen wie Hängetaster, Bedienteile oder Wandschalttafeln, mit denen die Funktionen „Heben“ und „Senken“ ausgelöst werden; Not‑Aus und Schlüsselschalter sichern den Zugriff ab. Die MIDI‑Steuerungen von Columbus McKinnon lassen sich mit zahlreichen Optionen konfigurieren – etwa zusätzlichen Bedienstellen, Kontakten für Sicherheitseinrichtungen wie Geländer oder Tore, Zutrittseinrichtungen oder induktiven Positionsschaltern zum Anfahren von Zwischenpositionen, sodass der Hubtisch optimal in Anlagen und Arbeitsprozesse integriert werden kann.

Bei der Auswahl eines Hubtisches sind vor allem Tragfähigkeit, Hubhöhe, Plattformabmessungen und die Art der Last (Lastverteilung, Punkt- oder Flächenlast) entscheidend, damit das System die vorgesehenen Gewichte sicher aufnehmen kann. Hinzu kommen Einsatzbedingungen wie Innen- oder Außeneinsatz, Taktung/Zykluszahl, verfügbare Einbausituation (Grube oder aufgesetzt) sowie Anforderungen an Ergonomie und Arbeitsabläufe.​

Ebenso wichtig sind Sicherheits- und Ausstattungsmerkmale wie geeignete Steuerung, Not‑Aus, Sicherheitskontaktleisten, Geländer, Unterlaufschutz und gegebenenfalls spezielle Ausführungen (z.B. Edelstahl, erhöhte Korrosionsbeständigkeit oder Sonderplattformen), damit der Hubtisch normgerecht und in den industriellen Prozess integrierbar ist.